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Sumatra

Unsere Entscheidung nach Sumatra zu reisen war sehr spontan und kurzfristig. Ich hatte im Vorfeld schon viel positives über Sumatra gehört, jedoch stand es eigentlich nicht auf meiner Reiseliste. Als ich unseren Flug von Bali nach Thailand buchen wollte, gab es nur Flüge mit Zwischenstopp, warum also nicht gleich eine Gabelflug daraus machen und sich noch ein paar Tage Zeit zu nehmen ein weiteres Land anzuschauen. Damit kam Sumatra doch wieder auf den Plan, nicht zuletzt inspiriert von unserer lieben Travelkid-Familie, welche wir auf Bali kennengelernt haben und deren tollen Bilder und Reiseberichte von Sumatra uns zu dieser tollen Reise motiviert haben. Zudem bekamen wir viele wertvolle Tipps und Infos zu den einzelnen Orten. Vielen lieben Dank dafür an dieser Stelle. Obwohl wir schon so viel über Sumatra gehört und gesehen haben wurden unsere Vorstellungen bei weitem übertroffen.Man kann es nicht beschreiben, man muss es erleben, eine andere Welt...und so eine außergewöhnliche Erfahrung.Die Rahmenbedingungen wie zum Beispiel Unterkünfte sehr sehr einfach und günstig, schwierig für die Kinder gewohntes Essen zu finden. Am meisten habe ich mich darüber gefreut, als die Kids nach unseren letzten Tagen im Dschungel, ohne Wifi und ohne Klospülung (wogegen anfangs noch stark protestiert wurde) garnicht mehr weg wollten. Wir alle drei wären gerne noch 2-3 Wochen länger geblieben. Die Kinder sind mit jedem Tag sich selbst und der Natur und den Tieren um sie herum näher gekommen. Beide haben, ähnlich wie in Namibia, die unglaublich langen und holprigen Autofahrten toll mitgemacht! Die Erlebnisse aus Sumatra waren einzigartig und unvergesslich für uns Alle und machen selbst Afrika , unserem bisherigen Favoriten echt Konkurrenz! Auch die Menschen in Sumatra waren alle super freundlich und herzlich. Eines Tages werden wir wieder in den Dschungel zurück kommen , das haben wir einstimmig entschieden:-)

Berastagi

Unsere erste Unterkunft nach der Ankunft am Flughafen von Medan, war Berastagi. Wir haben dort zwei Nächte im Nachelles Homestay verbracht. Eine gute und vor allem saubere Unterkunft im Gegensatz zu anderen Alternativen vor Ort. Dort haben wir mit den öffentlichen kleinen Bussen den Local Market von Berastagi City besucht, waren an einem Viewpoint , von welchem aus wir zum ersten Mal einen Blick auf die Vulkane Sybayak und Sinabung erhaschen konnten und sind danach spontan mit ziemlich wilden und ziemlich großen Pferden zu einem Erdbeerfeld geritten um Erdbeeren zu pflücken. Gute Motivation für Noah, der Erdbeeren liebt (und Glück für Jolie) und ohne dieses Ziel sicherlich nicht aufs Pferd gestiegen wäre.

Lokal Market

An dieser Stelle nochmal ein paar Eindrücke zum Markt von Berastagi. Neben dem tollen und üppigen Obst und Gemüse sieht man dort leider auch viele leidende Tiere, verletzte Hühner zusammengepfercht in viel zu engen Käfigen quasi übereinander gequetscht, an den Beinen zusammengebunden, zappelnde und stinkende Fische überall, Krebse denen bei lebendem Bewusstsein die Beine abgehackt werden und überall abgeschlachtete und blutige Körperteile sämtlicher Tiere. Ich hatte ähnliches schon in Indien gesehen und erlebt, die Kinder waren so geschockt, daß sie tatsächlich mit offenem Mund da standen, regungslos, traurig und angewidert. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns eine Szene in der ein Fisch aus einem großen Behältnis gehüpft ist und minutenlang auf dem Boden in einer kleinen Matschpfütze wild zappelnd um sein Leben gekämpft hat, während die Leute achtlos über ihn hinüberstiegen. 

Das war der Moment, in dem uns allen der Appetit auf Fleisch und Fisch  vergangen ist. Wir haben seitdem alle kein Fleisch oder Fisch mehr gegessen. Besonders Jolie ist damit sehr konsequent und lehnt für sich selbst Eier, Milch und Käse ab, bis auf wenige Ausnahmen. Noah, der eigentlich besonders Steak und allgemein Fleisch liebt, hat es für sich erstmal auf die Zeit des Reisens und hauptsächlich auf Huhn eingeschränkt.Und ich habe auch keine Lust mehr auf Fleisch, auf Käse und Milch im Kaffee mag ich aber (noch) nicht verzichten. Ich habe den Kindern erklärt andere Länder, andere Sitten und meistens geht es den Tieren bei der Tierhaltung in Deutschland auch nicht besser, jedoch findet dieses einfach nicht so präsent und für uns ersichtlich statt.

 

Und ab und zu mal ein Ei finde ich jetzt auch nicht so schlimm. Es geht ja bei all dem nicht nur um die Tiere, es geht um unser ganzes Ökosystem, um unsere Umwelt und vorallem um unsere Gesundheit. Für uns fing das ganze Thema schon auf Bali an, als wir uns die Dokumentation "What the Health" ( und übrigens auch "Plastic Ocean") angesehen haben.

Auf Bali waren wir zum ersten Mal mit der starken Verschmutzung durch Plastik überall konfrontiert.

Früher habe ich noch gelacht und zu meinen Freundinnen gesagt "Alle Weltreisende scheine zwangsläufig auch Veganer sei zu müssen, das passiert mir nicht, ich liebe Fleisch.."...tja, ich muss sagen das Reisen verändert einen! Natürlich weiß man auch so um viele Dinge, trotzdem ist es etwas anderes diese mit eigenen Augen zu sehen, es schafft ein anderes Bewusstsein für die Umwelt, die Tiere und die Ernährung. Ähnlich auch wie das Thema Palmölplantagen in Sumatra und der Umgang und die Wertschätzung allgemein gegenüber Tieren in fernen Ländern unterscheidet sich doch sehr von unseren Vorstellungen und besonders die Situation vieler Hunde auf Bali oder das Elefantenreiten haben mir das Herz gebrochen. Aber all diese Themen verdienen nochmal einen eigene Blogbeitrag!

Mount Sybayak

In der darauf folgenden Nacht sind wir bereits um 4.30h aufgebrochen um mit Abdi, dem tollen Guide vom Nachelles Homestay, zum Sonnenaufgang den Vulkan Sybayak zu besteigen. Für richtige Abenteuer muss man immer sehr früh aufstehen und wird dann mit außergewöhnlichen Erfahrungen und Momenten belohnt so unsere bisherige Erfahrung. Als wir in der Nähe des Vulkans ankamen, war es noch stockdunkel und ziemlich kalt. Knapp eineinhalb Stunden kämpften wir uns mit Taschenlampempen und ausreichend Wasser bewaffnet über Stock Stein den steilen Berg hinauf, vorbei an heißen Quellen und Gasen. Mehrfach mussten wir anhalten, um einfach nur zu atmen. Die Luft wurde immer schwefeliger, je höher wir kamen. Die Landschaft sah aus wie ein Weltall im Dschungel und dann war er da der Moment, den wir nie vergessen werden...als wir mit letzter Kraft die letzen Schritte über den Berg taten und uns die ersten warmen goldenen Sonnenstrahlen in ein Licht des Glücks und der Zufriedenheit einhüllten. Diese unbeschreiblich weite und außergewöhnlich schöne Landschaft in 2400 m Höhe, der Schwefelgeruch, der erschöpfte Körper, der Schweiß, der Stolz und die Erleichterung endlich oben angekommen zu sein lösen ein unglaubliches Glücksgefühl in uns aus. Hinzu kam sicherlich noch eine Ladung Adrenalin, denn schließlich sich beide Vulkane noch aktiv. Die Aussicht auf den großen Vulkan Sinabung, welcher im Mai letzten Jahren das letzte Mal durch ein Erdbeben ausgebrochen ist, war gigantisch. Der Abstieg übrigens kaum weniger anstrengend als der Aufstieg. Am Ende sind wir teilweise rückwärts gegangen, weil uns die Beine so weh taten. Danach durften wir uns zur Belohnung und Entspannung erstmal in den heißen Quellen, in der Nähe des Vulkanes , bei schönster Aussicht ausruhen und entspannen. Noch am selben Tag ging es für uns weiter zum Lake Toba...Vier Stunden mit mit dem Auto und eine Stunde mit der Fähre!

Samosir - Lake Toba

Der Lake Toba und die sich mitten in diesem See befindende kleine Insel Samosir strahlen eine unheimliche Ruhe aus. Auf dem kleinen türkisen Boot am Hafen wurden wir mit fröhlichem Gesang begrüßt und tuckerten bei strömendem Regen über den großen See. Der See erinnerte mich die ganze Zeit an den Kinderfilm "Der Wasserdrache" oder "Das Ungeheuer von Loch Ness."

 

Das Boot bring jeden Gast zum jeweiligen Steg/Anlegepunkt der entsprechenden Unterkunft.

Wir waren im Mas Cottage und unser Zimmer hatte vom Bett aus einen direkten Blick auf den See. Alle um uns herum war still. Hatte man den Aufstieg von gefühlt tausend Stufen zum Restaurant erstmal geschafft, wurde man mir großartigem Essen zum größten Teil aus dem selbstangebauten Garten entlohnt. Besonders Avocado Freaks wie ich kommen hier voll auf Ihre Kosten. Es gab dort unglaublich viele Avokadobäume und deren Früchte schmeckten besser als jede Avocado , die ich zuvor gegessen habe (und das waren seeeeehr viele!). Dementsprechend häufig war die Avocado auch in sämtlichen Smoothies und Gerichten auf der Speisekarte vertreten.

 

Die folgenden drei Tage haben wir dort ziemlich entspannt verbracht und uns hauptsächlich mit dem Roller die Insel erkundet. Die Straßen waren unglaublich leer (besonders im Vergleich zu Bali) und wir haben wirklich kaum Touristen gesehen. Samosir ist ein idealer Ort zum runterkommen und entspannen!

 

Leider wurde mir dort unerwarteter Weise mein Portemonai, samt Mastercard und Zimmerschlüssel gestohlen.

Vermutlich als wir bei einem Cottage mit ziemlich süßen eine Woche alten Kaninchenbabys abgelenkt waren und ich meine  offene Tasche unachtsam während dessen auf dem Boden hab stehen lassen. Zum Glück hatte ich keine weiteren  Dokumente in der Tasche bzw. dem Portemonai und auch noch die Visacard im Hotel. Allerdings hatten die dann leider keinen Zweitschlüssel für unser Zimmer, sodaß diese am nächsten Morgen extra aufgebrochen werden musste. Blöde Aktion aber schlimmer geht immer und sowas kann einem leider überall mal passieren .

Jungle Trekking in Bukit Lawang

Nach dem Lake Toba ging es für uns ganze neun Stunden über Stock und Stein vorbei an zahlreichen Palmölplantagen in den Dschungel nach Bukit Lawang.Aus Afrika waren wir ja schon einiges gewohnt, aber die Straßenverhältnisse in Sumatra haben die in Namibia tatsächlich noch übertroffen.

In Bukit Lawang und Tangahan gelangt man nur über endlose und mega wackelige, unsichere Hängebrücken über die matschfarbenden reißenden Flüsse auf die andere Seite zu den Unterkünften und dem dahinter nahe liegenden Dschungel.

 

Als wir mit unserem Gepäck voll beladen dort ankamen dachte ich die wollen uns verarschen..Während die Kinder munter drauf los spazierten und ich gar nicht mehr die Gelegenheit hatte dies in Frage zu stellen oder sie zurückzurufen, stand ich mit meiner Höhenangst wie ein Ochs vor dem Berg vor der Brücke. Dann ging ich einfach los und stellte fest das es gar keine gute Idee war nach unten zu schauen! Zudem waren die Bretter teils lose, die Schrauben rostig und das Geländer ging mir vielleicht gerade mal bis zur Hüfte, wenn überhaupt. Ich glaube ich hatte während der gesamten Reise noch keine so große Angst wie dort (außer in Sallys Guesthouse in Namibia).

Naja, aber ich habe es überlebt und wovon man nicht stirbt wird man ja bekanntlich nur noch stärker. Während unseres Aufenthaltes im Dschungel mussten ich noch so einige Brücken überqueren, es hat mich aber jedes Mal wirklich Überwindung gekostet.

 

Auf jeden Fall hat sich der Gang auf die andere Seite gelohnt. Am nächsten morgen um neun brachen wir zum Dschungel Trekking auf und machten uns auf die Suche nach einigen der letzten in der freien Natur lebenden Orang Utans. Begleitet wurden wir von zwei tollen Guides (www.bukitlawang-adventure.com) und Jose aus Spanien. Die Tour durch den Dschungel hat unglaublich viel Spaß gemacht, aber uns auch ähnlich wie bei dem Vulkanaufstieg an unsere körperlichen Grenzen gebracht. Es ging bergauf und bergab mit Klettern an rutschigen Steinen und Felsvorsprüngen durch den dichten Dschungel fernab von irgendwelchen Wegen und das ganze bei einer Affenhitze. Die Guides hatten uns gesagt wir sollten mindestens 2 Liter Wasser dabei haben, die haben wir auch benötigt und ich glaube bereits nach einer halben Stunde war ich komplett nass geschwitzt. Ich erinnere mich an eine Trinkpause, in welcher beide Kinder minuuutenlang aus ihrer jeweiligen 1Liter Wasserflasche getrunken haben. Ein Bild für die Götter (Ich glaube ich habe sogar ein Video davon gemacht). Auf unserem Weg begegneten uns bereits einige andere Affen (4 verschiedene Arten, deren Namen ich leide schon wieder vergessen habe). Die Guides kennen die Orang Utans, welche hier leben. Es gibt einige, welche an Menschen gewöhnt sind , da sie regelmäßig von Guides zum Zwecke solcher Jungle Trekkings gefüttert werden um sie für die Touristen sichtbarer zu machen. Dies ist eine wichtige Einnahmequelle für die Menschen aus Bukit Lawang ohne diese sie hier nicht überleben könnten. Unsere Guides lehnten das Füttern der Tiere ab, da diese sich dadurch Bakterien von den Menschen zuziehen können und erkranken können. Zudem solllen die Tiere sich nicht zu sehr an die Menschen gewöhnen.

Die Guides erzählten uns außerdem während der Tour viel über Pflanzen und Früchte des Dschungels und wofür was genutzt werden kann. 

 

Als wir bei den Orang Utans ankamen, standen dort schon ein paar andere Touristen mit ihren Guides, welche die Tiere offensichtlich gefüttert hatten. Es handelte sich um eine Orang Utan Mutter mit ihrem Baby, weshalb ich noch größeren Respekt hatte, als sowieso schon. Beeindruckend diese großen und mächtigen Tier frei im Dschungel zu beobachten. Besonders das Baby war sehr frech und hat sich wild durch die Bäume geschwungen. Die Mutter hingegen hat sich nur sehr langsam und vorsichtig bewegt und das Umfeld genau im Auge behalten. Hin und wieder haben beide die Guides auf der Suche nach Futter ziemlich bedrängt und einige Male mussten wir Touristen uns immer wieder schnell zurück ziehen, wenn die Orang Utans auch auf uns zugekommen sind.

 

Wie traurig das diese Tiere auf Grund der zahlreichen Abholzung im Regenwald vom Aussterben bedroht sind. Auf unseren stundenlangen Wegen durch Sumatra haben wir die Hektar großen Plantagen von Palmen gesehen, die zwar wunderschön aussehen, welche aber nur dem Zwecke der Gewinnung des Palmöls dienen und nach 20-30 Jahren wieder abgeholzt werden. Singapur hat 70% des Dschungels für diese Zwecke gekauft und benutzt.

Die Tiere des Dschungels finden hier keinen Lebensraum mehr und auch der hohe Wasserverbrauch von bis zu 20l pro Palme pro Tag hat inzwischen schon das gesamte Klima auf Sumatra verändert. Produkte mit Palmöl sindfür uns in Zukunft tabu!

Tankahan

Unsere letzten Tage im Dschungel haben wir in Tankahan verbracht und dort eine ganz besondere Zeit erlebt. Als wir nach weiteren vier Stunden und einer Hängebrücke mehr in unserer Unterkunft ankamen waren die Kinder vorerst alles andere als begeistert. Das Zimmer war sehr einfach und ohne Klospülung oder sonstiges, große Insekten wie riesige Ameisen und Kakerlaken, sowie eine Schlange in einem anderen Raum (zum Glück) waren das erste, was wir wahrgenommen haben. Als die Kids dann wie gewohnt als  nach dem wifi fragten und zur Antwort bekamen. "No wifi, welcome to the Jungle" und ich : "No ATM, Im sorry", waren wir erstmal baff. Die Kids ohne Wifi und ich ohne bzw. mit nur wenig cash...Aber es sollte sich alles zum Guten wenden, bezahlen könne ich auch den Driver am Flughafen, dort gäbe es dann wieder eine Möglichkeit Geld abzuheben, ich solle mir keine Sorgen machen und eine gute Zeit haben.

 

Als wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zum CRU Tangahan zum Elefanten waschen machten, waren wifi und sonstige Sorgen schnell wieder vergessen...wir waren alle richtig aufgeregt und wussten noch garnicht so recht was uns erwarten würde. Unsere erste Begegnung mit dem riesigen Elefantenbullen Theo ließ uns bereits den Atem stocken. Als wir dann am Flussufer auf die restliche Herde warteten platzten wir bald vor Spannung und Vorfreude. Und dann kamen sie endlich, sieben Elefantenkühe und 3 Babys. Sie durchquerten den Fluß und kamen direkt auf uns zu. Allein diesen Anblick werde ich niemals vergessen.

 

Nach kurzer Begrüßung zog sich Theo sogleich mit einer der Elefantendamen in sichere Distanz zurück und sie begannen sich munter zu paaren ( bestimmt mindestens eine viertel Stunde), während dessen plantschten die anderen Elefanten schon mal fröhlich im Wasser, legten sich hin und schienen dies sehr zu genießen. Dann bekamen wir eine Bürste in die Hand gedrückt (ähnlich wie die bei Pferden zum striegeln) und durften mithelfen die Elefanten zu waschen und zu schrubben und sie währen dessen hin und wieder mit Bananen zu verwöhnen. Welch ein unvergessliches Erlebnis , wenn da plötzlich so ein Riesen Elefant vor und mit dir im Wasser liegt. Ich habe meinen Kopf ganz fest und lange an den großen Elefantenbauch gehalten und auch die Ohren mit besonders viel Liebe geschrubbt. Ich habe Elefanten schon immer sehr geliebt. sie gehören neben den Löwen zu meinen absoluten Lieblingstieren, diese sanften Riesen mit so wahnsinnig viel Familiensinn. In Afrika haben wir schon sehr viele wilde Elefanten gesehen und sind ihnen auf Safari schon sehr nahe gekommen, das hier war jedoch nochmal eine ganz andere Erfahrung.

 

Als wir die Elefanten im Stehen noch fütterten sah der Guide ,glaube ich, meine Freude und fragte mich plötzlich :"Do you wanna have some Kiss and some shower?" und ich so: "Okay, keine Ahnung was er genau meint, aber ja, klingt gut :-) Und so bekam ich von der Elefantendame , welche übrigens genauso alt war wie ich, eine echt Elefantendusche mit dem Rüssel und so einige Küsschen. Auch Jolie hat sich zu einem Küsschen hinreißen lassen, eine Dusche hat außer mir keiner bekommen. Es war ein wunder wunder schönes Erlebnis und eigentlich wollten wir garnicht mehr weg. Der CRU Tankahan ist auf Spenden und Unterstützung angewiesen um die vom aussterben bedrohte Unterart, der nur auf Sumatra lebenden Elefanten zu erhalten. Wir hatten das Gefühl das es den Tieren hier sehr gut geht. Zwei mal am Tag findet das Waschen und Füttern jeweils für eine Stunde statt. Freitags gibt es eine Elefantenpatrullie durch den Dschungel. Weitere Informationen findet ihr unter www.cru-tankahan.org

Noch am selben Nachmittag spielten die Kinder stundenlang mit Lehm, Steinen und Blättern am Flussufer und waren so ruhig und zufrieden wie schon lange nicht mehr ohne Handy oder YouTube . Dann führte und Risky, unser Dschungelkönig  aus dem Mega Inn zu einem kleinen Wasserfall. Dafür mussten wir den reißenden Fluß mit ziemlicher Strömung zu Fuß überqueren. Die Kids hatten solche Wasserschuhe, aber ich war barfuß und es war echt ein komisches Gefühl durch den grünen Fluß zuwarten und neben ziemlich vielen Steinen merkwürdige und nicht definierbare Untergründe zu fühlen. Schon auf unserem Weg zum Flussufer folgten uns drei Hunde vor denen die Kinder anfangs ein bißchen Angst hatten. Diese drei Hunde wichen nicht mehr von unserer Seite. Selbst durch den Fluß und gegen die Strömung haben sie angekämpft und sind uns tatsächlich durch den großen Fluß bis auf die andere Seite gefolgt. Nur der kleinste der dreien, Nala, hat es nicht geschafft und sah uns traurig vom Ufer aus nach, wo er auf uns wartete bis wir wieder zurückkehrten. Als die Kinder mit Risky auf den Steinen beim Wasserfall rumtobten, ließ sich der größere braune Hund auf einem Stein an mich gekuschelt nieder. Auf dem Rückweg konnte sich Noah einmal nicht halten und wurde ein Stück mit der Strömung des Flusses mitgerissen und ich habe mich riesig erschrocken und war froh als wir alle wieder heil auf der anderen Seite ankamen, wo die treue Nala uns Stunden später freudig erwartete. Auch der braune Hund wurde von der Strömung mitgerissen und ist irgendwo anders am Ufer gelandet, hat uns aber schnell wieder gefunden. In den beiden darauffolgenden Nächten haben diese beiden Hunde auf der Fußmatte vor unserem Zimmer geschlafen. Außerdem hat Jolie eine der Babykatzen besonders ins Herz geschlossen, diese durfte eine Nacht sogar in unserem Bett schlafen..es waren also nicht nur die großen und wilden Tiere , welche wir während unser Zeit im Dschungel ins Herz geschlossen haben.

An unserem letzten Tag sind die Jungs vom Mega Inn mit uns nochmal zum Flussufer gegangen, wo wir zuvor die Elefanten  getroffen hatten und von dort aus ging es mit großen Gummireifen mit der Strömung den Fluss hinunter. Alle Sachen in Plastiksäcken verstaut, sodaß ich leider keine Fotos machen konnte. Es war so toll auf dem Reifen vom Fluss aus den Dschungel zu sehen, die Affen, welche am Flussufer durch die Bäume sprangen, die riesigen Bäume und das viele Grün überall um uns herum zogen an uns vorbei bis wir nach einer Stunde am Ufer hielten und weiter zu Fuss einem kleinen  glasklarem Fluss durch den Dschungel folgten, der uns zu einem wunderschönen Wasserfall führte.

 

Dort bereiteten die Jungs ein wunderschönes vegetarisches Dschungelpicknick für uns vor. Wir stellten fest das Tofu manchmal richtig lecker schmecken kann. Danach alberten wir Alle zusammen wie kleine Kinder im Wasser zusammen rum, fingen kleine Fische mit Plastiktüten, die wir später wieder frei ließen und Noah bastelte sich einen Speer. Außerdem bekamen wir Mädels Blumen in die Haare gesteckt und alle eine Krone aus Palmblättern...Danach ging es mit den Tubes noch weiter den Fluss hinab und wir bekamen eine Schlammgesichtsmaske, welche wir später in einem kleinen Fluß auf dem Weg abwuschen. Dort haben uns leider ein paar Blutegel erwischt und wir haben uns alle tierisch erschrocken und fanden es mega eklig. Besonders Jolie habe ich glaube ich selten zuvor so panisch erlebt...Dann fing es plötzlich doll an zu regnen und wir spazierten die letzten Kilometer im tropischen Regen durch große Palmwälder zurück zu unserer Unterkunft. Schöner hätte unser letzter Tag im Dschungel nicht sein können und keiner von uns wollte gehen!

 

Ich habe mich sehr gefreut als die Kinder mir mitteilten das sie trotz Verzicht auf Wifi und Klospülung sowie gewohntes Essen und andere Rahmenbedingungen gerne noch zwei bis drei Wochen länger im Dschungel geblieben wären. Diese Zeit hat uns allen so gut getan und wir möchten unbedingt eines Tages nochmal mit mehr Zeit dorthin zurückkehren. Leider lief unser 60 Tage Visa für Indonesien ab. Hätte ich gewusst wie schön es in Sumatra ist wäre ich tausendmal lieber länger dort geblieben als auf Bali.

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