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Spanien

Back to Europe

Es war schon ein komisches Gefühl als wir in New York den Flieger betraten. Nun ging es für uns nach 10 Monaten das erste Mal wieder zurück nach Europa. Es war eine bewusste Entscheidung von mir den letzten Monat der langen Reise mit den Kindern in Europa zu verbringen,  um sich schon mal langsam an gewohnten Zeit und Klimazonen heranzutasten.

 

Als wir in Barcelona noch am Flughafen beim ATM das erste Mal wieder Euros in den Händen hielten und später die deutsche Simcard wieder ins Handy setzten war das ein ganz komisches Gefühl. Auch das Klima war ein ganz anderes, viel kühler und trockener.Ich fühlte mich sofort wie mit einem Bein schon zuhause und war dazu absolut noch garnicht bereit. Eigentlich war ich noch viel zu sehr damit beschäftigt das große Stadtleben in New York und den damit verbundenen kleinen Kulturschock nach Jamaica, Costa Rica, Mexiko und Hawaii zu verarbeiten.

 

Schon ab diesem Moment war die Weltreise für mich gefühlt nicht mehr dieselbe. Mir fehlte und fehlt die Natur, die Abenteuer, die Weite, die Stille und manchmal die Einfachheit...Ginge es nach mir so könnte ich noch ewig so weiterreisen.

Gerne hätte ich mir anstatt Spanien noch Zeit für Südamerika genommen oder einen Roadtrip durch Kanada gemacht.

 

Ihr fragt Euch jetzt vielleicht warum und warum Spanien?Neben den oben genannten Gründen dachte ich in der letzten Zeit viel darüber nach was für mich ein glückliches Leben ausmacht und wie ich mir mein zukünftiges Leben wünschen würde.Dies auszuführen würde ein ganzes Buch füllen und wird es vielleicht auch irgendwann... würde an dieser Stelle aber zu weit führen..

 

Um es kurz zu machen dachte ich immer mehr über eine neue zukünftige Base irgendwo im Süden für die Kinder und mich nach. Da der Papa der Kinder aber in Deutschland lebt, fallen weit entfernte Orte wie Australien (da wären wir am liebsten alle sofort hingezogen) schon mal weg, denn die Nähe zum Vater ist eine Grundvorraussetzung!

Da man von Spanien super schnell und günstig nach Hamburg fliegen kann, lag das im wahrsten Sinne des Wortes am naheliegendsten. Zudem ist Spanisch eine wunderschöne Sprache, die weltweit viel gesprochen wird. Somit wollte ich die Chance nutzen mir ein möglichst umfangreiches Bild von Spanien zu machen!

 

In Spanien habe ich auch das erste Mal seid 10 Monaten meinen Terminkalender wieder benutzt. Wir haben uns in Spanien mehrere Fincas und Häuser sowohl zum Mieten als auch zum Kaufen angesehen. Vorrangig ging es mir dabei erstmal darum Kontakte mit Maklern zu knüpfen und ein Gefühl für die Immobilienwelt in Spanien zu bekommen und muss sagen das ich positiv überrascht bin und dort noch einiges möglich ist zu vergleichsweise akzeptablen Preisen. In Malaga haben wir uns u.a. auch eine Schule angesehen.

 

Dennoch ist und soll nichts in Stein gemeißelt oder vorschnell übers Knie gebrochen werden. Ich denke das unsere Rückkehr erstmal auch ganz wichtig ist , um alles in Ruhe zu verarbeiten, zu reflektieren und den Kontrast zu leben, zu schauen wie die Kinder in der Schule und mit dem Alltag zurechtkommen, wie sie sich weiterentwickeln und wo ihre Bedürfnisse liegen. Als nächsten Step würde ich ohnehin auch erstmal nicht länger als ein Jahr planen egal wo hinzugehen, um mir dann in Ruhe vor Ort ein Bild zu machen bevor ich wirklich langfristig in Deutschland alle Zelte abbrechen würde.

 

Der Unterschied zur jetzigen Weltreise wäre aber ganz klar der, das wir ein Jahr eine feste Base, wenn auch in einem anderen Land hätten und die Kinder somit auch zur Schule gehen könnten und einen strukturierten Alltag hätten.

Mit den Vorteil eine weitere Fremdsprache zu erlernen, einfacher soziale Kontakte knüpfen zu können und  beständiger zu Leben. Das soll nicht heißen das uns das Nomadenleben mit ständig wechselnden Rahmenbedingungen ohne Zeitgefühl und Verpflichtungen in absoluter Freiheit nicht gefallen hätte..Oh nein, denn das hat es..verdammt nochmal gut!

 

Aber auch ich brauche erstmal diese Zeit zuhause, um mich beruflich neu aufzustellen und um in Zukunft ortsunabhängig Leben und Arbeiten zu können. Das ist mein nächstes großes Ziel! Dieses Ziel zu erreichen geht nicht von heute auf morgen. Doch mein Herz schlägt für Freiheit und Abenteuer und ich möchte in Zukunft auch weiterhin Reisen, noch so viel mehr sehen von dieser schönen Welt! Die Inspiration und Motivation ist vor diesem Hintergrund groß und so gehe ich voller Zuversicht, Glaube und Vertrauen meine ersten Steps auf dem Weg hin zur digitalen Nomadin und Onlineunternehmerin!

Barcelona

Die ersten 5 Tage nach Ankunft haben wir in Barcelona verbracht. Mir hat die Stadt echt mega gut gefallen! Viel besser als ich erwartet hatte. Da Barcelona aber zumindest von den Unterkünften her echt super teuer ist, haben wir ziemlich weit außerhalb gewohnt und waren mit Bus und Bahn eine gute Stunde unterwegs bis in die City.

 

Am dritten Tag haben wir Besuch von einer Freundin aus Hamburg bekommen und auch dieses Mal war dies eine Überraschung für die Kids , die nicht ahnten wer dort plötzlich an unserer Tür klopfte:-)

 

So haben wir gemeinsam die letzten Tage in Barcelona hauptsächlich mit Sightseeing der wunderschönen alten Gebäude und Kathedralen verbracht und sind durch die charmanten kleinen Gassen geschlendert und haben besonders das gute Essen genossen. Von Tapas bis Süßspeisen und Backwaren..das essen war echt überall traumhaft gut! Außerdem gefällt es mir einfach so gut das das Leben sich so viel mehr draußen abspielt. Überall laden Restaurants und Cafés zur draußen sitzen ein und auch in Barcelona gibt es zahlreiche Straßenmusiker, die immer wieder eine besondere Atmosphäre schaffen. 

Roadtrip ohne Auto

Geplant hatte ich eigentlich einen Roadtrip von Barcelona nach Malaga und hatte mich diesbezüglich auch rechtzeitig um einen Mietwagen für gute 3 Wochen bemüht und diesen ab Barcelona gemietet und auch schon bezahlt. Als wir am Tag der Abreise am Flughafen in Barcelona mit unserem gesamten Gepäck und den Kids ankamen um weiter nach Tarragona zu fahren, wo sich unsere nächste Unterkunft befand, wurde uns der Mietwagen nicht ausgehändigt.

 

Ich konnte es ehrlich gesagt nicht glauben. Zum ersten Mal weltweit hatten wir das Problem, daß die Autovermietung meinen internationalen Führerschein nicht akzeptieren wollte und auch nicht die Tatsache das ich den nationalen als Kopie dabei hatte. Beide Dokumente müssen hier, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde im Original vorgezeigt werden und keiner der zahlreichen Anbieter und Autovermietungen vor Ort war bereit ein Auge zu zu drücken und ausnahmsweise die Kopie als Zusatz zu akzeptieren.

 

Es war schon ziemlich traurig und abschreckend mit derartiger Bürokratie, Verständnislosigkeit und wenig bis garkeiner Hilfsbereitschaft konfrontiert zu sein. Willkommen zurück in Europa, am liebsten wäre ich gleich wieder gegangen.

Stattdessen haben wir 7 Stunden am Flughafen verbracht und echt alles dafür gegeben ein auto zu bekommen. Selbst die Polizei konnte uns nicht helfen obwohl denen zum Beispiel für alles der internationale Führerschein ausgereicht hätte.

Völlig genervt und frustriert mussten wir dann spät am Abend noch mit dem Bus nach Tarragona fahren, wo sich unserer nächste Unterkunft befand. Zudem war ich die nächsten tage weiterhin damit beschäftigt eine Möglichkeit vor Ort zu finden noch ein Auto zu bekommen und vor allem erstmal das Geld für den nicht ausgehändigten Mietwagen zurückzubekommen. Das Auto hatte schließlich gute 800Eur gekostet und es war nicht sicher ob ich davon wieder etwas zurück bekommen würde. Nach langem Hin und Her wurde mir das Geld zum Glück abzüglich 200Eur Stornokosten aus Kulanz zurückerstattet, hätte aber auch noch viel schlimmer ausgehen können. Ein Auto bekamen und fanden wir aber auch in Tarragona und Valencia trotz weiterer verzweifelter Versuche nicht und mussten so die ganze Reise komplett anders gestalten als ich es mir vorgestellt hatte. Wir konnten uns nur mit Bussen und Bahn fortbewegen, waren total unflexibel und das Reisen mit vergleichsweise viel Gepäck (einem noch zusätzlichen Koffer aus NYC) war echt beschwerlich, nervig und anstengend! So hatte ich mir das Alles ganz und garnicht vorgestellt!

Tarragona

Zum Glück hatten wir in Tarragona ein kleines Bungalow auf einem gut ausgestatteten Campingplatz direkt am Meer und Einkaufsmöglichkeiten, Restaurant und Wäsche auf dem Gelände sodaß das Problem dort ohne Auto zu sein nicht so sehr zum tragen kam.

 

Außerdem war ich echt positiv überrascht von den vielen und gut ausgestatteten Campingplätzen in Spanien. Ich hatte garnicht auf dem Zettel und oder nicht damit gerechnet das hier so viele Leute mit Wohnwagen, Vans und Zelten unterwegs sind.

 

Da aber ich keine Hauptsaison war, war alles noch sehr leer und angenehm. Von Tarragona Ansicht haben wir eigentlich kaum was gesehen...Wir verbrachten vielmehr ein paar sehr schöne und entspannte Tage am Meer bevor wir uns diesmal mit der Bahn auf den Weg nach Valencia machten...

Valencia

Valencia war bis auf unsere Unterkunft, die ebenfalls wieder ein bißchen zu sehr außerhalb gelegen war, super schön. Eine tolle Stadt, ähnlich wie Barcelona mit Allem was man so braucht.

 

Wunderschöne Architektur , Restaurants , Cafés und toll angelegte Parkanlagen. Hier verbrachten wir die Zeit ähnlich wie in Barcelona überwiegend in der Stadt, obwohl es sehr heiß war.

 

Einmal waren wir am Strand, der sich unfreiwillig als FKK Strand herausstellte..die Kinder fanden das total befremdlich und wollten da eigentlich nicht bleiben.

Das Meerwasser in Spanien war auch irgendwie noch total kalt, sodaß trotz Hitze auch keiner von uns wirklich Schwimmen wollte und der Strand voller Steine.

 

Wohlmöglich sind wir inzwischen auch einfach zu verwöhnt und verdorben von all den wundervollen und traumhaften Stränden, welche wir unserer Reise kennenlernen und genießen durften.

 

Hat man die schönsten Strände der Welt gesehen, hauen einen die Strände in Spanien dann natürlich irgendwie nicht mehr so vom Hocker und irgendwie war alles erstmal ein bißchen doof...

 

Da wir auch in Valencia kein Auto bekamen blieb uns nichts anderes übrig, als einen Weg nach Malaga per Bus zu finden.

Unsere Freundin verabschiedeten wir in Valencia und ich suchte uns eine neue Unterkunft für eine Woche in der Nähe eines schönen Strandes in einem kleinen Ort namens Cullera (ca 1-2 Stunden von Valencia entfernt). Normalerweise wären wir viel mehr unterwegs gewesen und hätten auf dem 10 stündigen weg nach Malaga noch mehrere Stops eingeplant,aber ohne Auto war dies zu kostenintensiv und beschwerlich und wir nach wie vor zu unflexibel, daher entstand eine Zwangspause zum Reflektieren in Cullera..

Cullera

Unsere Unterkunft über Airbnb in Cullera war günstig und gut und dies der eigentliche Grund weshalb es uns dorthin verschlagen hatte. Eine Woche, bzw 7 Nächte stellten sich aber zunehmend als viel zu lang für uns heraus.

 

Nach langer Zeit hatten wir zum ersten Mal wieder richtig gutes Wlan, was ein echtes Highlight für die Kids war. Auch ich nutze die Zeit um lange liegende Blogartikel aufzuarbeiten und organisatorische Dinge auch schon für unserer Rückkehr nach Deutschland zu regeln und auch wieder feste Lernzeiten in unseren Alltag zu integrieren .

 

Dennoch ist mir in Cullera regelrecht die Decke auf den Kopf gefallen, es gab außer des einigermaßen schönen Strandes nicht viel zu tun und zu sehen und der Ort an sich war langweilig und nicht besonders schön. 

 

Zwangsläufig musste ich mich immer mehr mit dem Thema Rückkehr und wie es in Hamburg weitergehen würde auseinandersetzten und im Gegensatz zu den Kindern, die sich inzwischen riesig auf unsrer Heimkehr freuten und diese kaum mehr erwarten konnten, ging es mir genau gegensätzlich! Ich wollte überhaupt noch nicht zurück, viel zu gut gefiel mir das Nomadenleben und es gab noch so viel was ich gerne noch gesehen uns erlebt hätte. Schon lang vor der Weltreise trug ich den wünsch in mir Deutschland langfristig den Rücken zuzukehren und träumte von einem Leben im Süden mit mehr Sonne und Leichtigkeit und mehr Natur und Freiheit.

 

Obwohl ich wusste wie wichtig auch unserer Rückkehr und das Leben in Hamburg für uns sein würde tat ich mich zu diesem Zeitpunkt ganz besonders schwer damit. Immerwieder verschob ich die Buchung des "letzten" Fluges dieser wundersamen Reise und es kostete mich echte Überwindung diesen zu buchen. Alle erzählten zudem von dem großen schwarzen Loch in welches man nach der Rückkehr so einer langen und schönen Reise großer Gefahr lief zu versinken.. 

Dies wollte ich auf keinen Fall. So entschloß ich mich ganz bewusst dem Mindsetmäßig bestmöglich entgegenzuwirken und brauchte 1-2 Wochen um die Rückkehr wirklich annehmen und mich positiv darauf einstellen zu können. Daran habe ich in Spanien und besonders in Cullera sehr gearbeitet. Ich versuchte die neue Inspiration, Motivation und Energie, welche ich auf der Reise gesammelt hatte positiv für mich zu nutzen und am Ende ist mir dies auch ziemlich gut gelungen.

So konnte ich mich am Tag der Abreise nach Deutschland , am 1.7.2019 tatsächlich auf zuhause freuen, wohingegen mir drei Wochen zuvor bei dm Gedanken daran eher noch nach Weinen als Lachen zumute gewesen wäre.

Malaga

Malaga war unser finales Ziel in Spanien und der Ort , an dem wir die letzten zwei Wochen unserer Reise langsam ausklingen lassen wollten und auch der Bereich in Spanien der mich am eisten interessierte. Eine gute Base für Ausflüge in Nachbarsstädte wie Marbella und Granada und die Besichtigung für uns interessante Immobilien und Schulen an der Costa del Sol.

 

Wir lebten in einer schönen Apartmentanlage in den Bergen ca eine Stunde von Malaga entfernt und hatten durch unsere Bekanntschaft mit Jose, den wir beim Jungletrekking in Sumatra kennen gelernt hatten und der ursprünglich aus Malaga kommt, das appartemnt für zwei Wochen z einem tollen Preis über weitere bekannte bekommen und sogar noch finally einen Mietwagen für zumindest die letzten zwei Wochen in Malaga. Dies war alles nur über Connection möglich und wir waren unglaublich dankbar endlich ein Auto zu haben und haben dies die letzten zwei Wochen auch voll ausgenutzt. Wir haben viel unternommen, uns mehrer Städte, sowie Fincas und Häuser sowohl zum kaufen als auch zum mieten angesehen und Kontakte zu Maklern geknüpft. Man weiß ja nie was kommt und wofür es vielleicht einmal gut sein wird;-) Die hat auf jeden Fall geholfen einen guten Ein- und Überblick in den Spanischen Lifestyle und auch die dazugehörigen Kosten zu bekommen.

 

Allgemein war ich von Spanien unter dem Strich trotz der schönen Costa del Sol und der ohne Frage auch schönen Städte wie Malaga und Marbella nicht wirklich und von ganzem Herzen überzeugt und berührt. Es bleibt für mich eine Alternativ oder Kompromisslösung im Vergleich zu einem Leben in Deutschland. Eher für ein Jahr als für wirklich langfristig.

Andere Städte und Länder außerhalb von Europa haben mich definitiv mehr angesprochen, bewegt  und interessiert. Aber alles hat eben seine Vor und Nachteile und muss auf den aktuellen Lebensabschnitt abgestimmt werden.Und alles hat seine Zeit. Diese wundervolle Weltreise mit meinen Kindern nimmt nun hier ihr Ende und ich weiß nicht ob es jemals wieder eine vergleichbare und so intensive Zeit für uns drei zusammen geben wird. Ich kann meine Dankbarkeit für das in den letzten 11 Monaten Gesehene, Gelernte und Erlebte nicht in Worte fassen und würde es gegen kein Geld der Welt eintauschen. Ich habe keinen Moment bereut und hatte nicht ein einziges Mal Heimweh und habe auch trotz oft einiger Abstriche und vielerlei Anstrengungen und Grenzerfahrungen nichts vermisst. Ich weiß jetzt mehr denn je was mich wirklich glücklich macht und was ich brauche und was nicht und was ich mir wirklich wünsche im Leben, für die Kinder und für mich. Daran werde ich nun weiter Arbeiten, bin on my way, mal sehen wohin er uns in den nächsten Jahren führt. Eines ist sicher, dies wird nicht die letzte lange und große Abenteuerreise bleiben!

Costa del Sol

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