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Bali

Beim Reisen habe ich bemerkt, daß ich ziemlich schnell merke, ob ich mich an einem Ort wohlfühlen werde oder nicht.

Auf Bali habe ich mich sofort sehr wohl gefühlt. Für uns war es genau die richtige Zeit und der richtige Ort nach all den Abenteuern in Afrika erstmal irgendwo anzukommen. Die Menschen sind super freundlich, das Essen ist traumhaft, alles ist sehr günstig und es gibt nur sehr wenig Kriminalität. Auch von der Jahreszeit und vom Klima her, die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Wir sind jetzt schon fast einen Monat hier und hatten noch nicht ein einziges Mal Regen (wohingegen es zb. in Asien und auch in Mittelamerika noch viel regnet). Während unserer Zeit auf Bali haben die Kinder nach 6 Wochen Weltreise das erste Mal ihren Papa wieder gesehen und die Freude war riesig!Ich habe meine ersten 10 Tage kinderfrei für Uluwatu und Nusa Penida genutzt und bin mehr als glücklich und dankbar für diese tolle und außergewöhnliche Zeit alleine . Meinen Bericht über meine kinderfreie Zeit auf Nusa Penida findet ihr in einem separaten Blogartikel. Die Kinder hatten währenddessen ebenfalls eine tolle Zeit in Seminyak und auf Lombok.

 

Nachdem wir nun alle bald wieder vereint sind, werden die Kinder und ich noch bis Mitte Oktober auf Bali bleiben.

Für unsere letzten drei Wochen auf der Insel haben wir Dank der Hilfe eines Locals (Bester Driver aus Bali) eine tolle und günstige Villa mit Pool in Canggu ganz für uns alleine gefunden und haben hier die Möglichkeit länger als zuvor an einem Ort zu bleiben, wieder selbst zu Kochen und zu Lernen. Hier hat jeder sogar ein eigenes Zimmer und somit endlich auch mehr Raum für sich.

 

Danach starten wir wieder ein großes Dschungelabenteuer in Indonesien und kosten unser 60 Tage Visa somit voll aus.

Wohin es als nächstes geht, wird aber noch nicht verraten ;-)

Canggu

Unsere erste Woche auf Bali haben wir in Canggu verbracht. Dort werden wir auch die letzten drei Wochen unseres Bali Aufentalts verbringen und so schließt sich der Kreis wieder. Ich mag Canggu! Dort gibt es so tolles Essen und auch sonst Alles was man so braucht. Insbesondere das Frühstück im Rise and Shine, das Brot und der Kaffee und Kuchen im Bali Buda und die Burritos im Sizzlewraps waren echt ein Traum! Es ist zwar touristisch , aber nicht ganz so busy wie Ubud, dafür aber auch nicht so grün und die Strände sind bei weitem nicht so schön wie im Süden. Da wir aber eine tolle Unterkunft mit Pool haben und insbesondere in den letzten Wochen nicht mehr viel besichtigen wollen ist dies der optimale Place to be für uns. Außerdem eignet sich die Gegend super zum Surfen und ich würde dort gerne noch gemeinsam mit den Kids einen Surfkurs machen. Am Anfang haben wir die Gegend mit dem Fahrrad ausgekundschaftet, inzwischen bin ich sicher genug mit dem Roller unterwegs. spätestens seid Nusa Penida;-) In diesem Sinne freue ich mich schon sehr darauf die Zeit auf Bali gemütlich in Canguu ausklingen zu lassen.

Ubud

Ubud muss man auf jeden Fall erlebt haben. Schon auf dem Weg dort hin merkt man, daß dies ein ganz anderer Teil der Insel ist. Nicht umsonst wird dieser Ort auch das Herz von Bali genannt und befindet sich quasi in der Mitte der Insel. Umgeben von unglaublich viel grün und Natur. Hier gibt es viele digitale Nomaden, modernere Orte, Massagen und Food an jeder ecke und auch zum shoppen eignet sich Ubud prima. Leider hat sich Noah direkt nach unserer Ankunft in Ubud eine schwere bakterielle Infektion zugezogen, sodaß unser erster Stop dort das Krankenhaus war, wo wie tatsächlich unsere erste Nacht verbringen mussten. Zum Glück ging es ihm mit Hilfe von Antibiotika schnell besser , sodaß wir bald darauf den Monkey Forest in Ubud , die ReisterassenTegalalang und den Tegenungan Wasserfall besuchen konnten. Ubud ist wegen seiner zentralen Lage ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge jeder Art! Besonders die Affen sind auch hier allgegenwärtig und man muss besonders gut auf seine Sachen aufpassen.So schön und vielseitig Ubud auch ist war es mir nach ein paar Tagen zu trubelig dort.

 

Wir haben uns dann für eine Woche in den Teran Bullen Cottages eingemietet. Dort hatten wir ein großes Zimmer und die Anlage hatte ebenfalls einen Pool. Wir hatten dort eine sehr schöne und vor allem ruhige Zeit. Abends war es so still das man nur das Zirpen der grillen und Vogelgeräusche wahrgenommen hat. Die Familie , welche das Hotel leitet ist sehr freundlich und hilfsbereit. Während unseres Aufenthaltes dort haben die Kinder die nahe gelegene Bali Wood School besucht. Jeden Tag sind wir mit dem Roller und den netten Jungs vom Hotel entlang der Reisfelder in die internationale und sehr zu empfehlende Schule gefahren. Die Kinder hatten so die Möglichkeit einmal eine andere art von Schule zu besuchen, andere Kinder kennen zu lernen und zwangsläufig mehr Englisch zu praktizieren. Die beiden haben sich wacker geschlagen und haben auch ein gutes Pensum für die Schule in Deutschland dort abgearbeitet. Zudem werden Sie immer eigenständiger und selbstbewusster im Umgang mit Englisch und die Sprache findet immer mehr Einzug in unseren Alltag . Zum Abschluss und als Belohnung für die Schulzeit in Ubud haben wir einen unvergesslichen Ausflug in den Norden der Insel nach Lovina unternommen:-) 

Lovina

Unser Ausflug nach Lovina in den Norden der Insel war eines unserer bisher schönsten Abenteuer der gesamten Weltreise.

Am Morgen des 16.9.18 sind wir bereits um 3 Uhr nachts aufgebrochen um pünktlich zum Sonnenaufgang in Lovina anzukommen. Der Weg dorthin war trotz Müdigkeit und Dunkelheit wunderschön. Es ging bergauf und bergab durch wunderschöne grüne Dschungellandschaften und ich bekam langsam eine kleine Vorstellung davon was der Norden der Insel ebenfalls zu bieten hat. Sogleich bedauerte ich es nicht mehr Zeit für den Norden eingeplant zu haben und spielte mit dem Gedanken für den Oktober dort etwas zu suchen...

 

Als wir um 5.30h on Lavina am Hafen ankamen wurden die ersten Boote startklar gemacht und Kaffe über dem Feuer gekocht. Und dann ging es auch schon los...Wir hatten großes Glück , daß wir unsere eigenes kleines Türkises Boot ganz für uns alleine bekamen und starteten in den unbeschreiblich schönen Sonnenaufgang auf dem Meer. Allein dieser Moment war die Reise schon wert. Es war übrigens für die Kinder der erste Sonnenaufgang, welchen Sie erlebt haben und für mich einer der schönsten Momente in meinem ganzen Leben!!!Als dann die ersten Delphine durch das rötliche Licht neben, vor und hinter unserem Boot freudig umhersprangen und uns begleiteten war das Glücksgefühl kaum auszuhalten und ich bekomme immer noch Gänsehaut wenn ich daran denke oder auch jetzt wenn ich darüber schreibe. Es war ein einmaliges Erlebnis welches wir sicherlich niemals vergessen werden. Wir hatten außerdem Riesen Glück , d an diesem Tag gleich drei große Familiengruppen von Delphinen in der Nähe waren und sich die zahlreichen Boote so sehr gut verteilt haben. Der Guide sagte auch die ganze Zeit zu uns:"You are Lucky ones, this is not normal and every Day is different..."

Noah hatte zudem den besten Platz auf dem Boot ganz vorne (wo eigentlich keiner sitzen darf), weil er noch klein genug dafür war und hatte somit die Beste Sicht überhaupt .

 

Danach waren wir das erste Mal schnorcheln und durften in eine andere ruhige Welt in das kristallklare Türkise Wasser abtauchen und die Fische füttern. Nach anfänglicher Zurückhaltung und Berührungsängsten waren die Kinder kaum mehr aus dem Wasser zu bekommen. Auch mir hat meine erste Berührung mit der Unterwasserwelt sehr viel Freude bereitet. Es ist wie eine andere Welt, voller Stille und Anmutigkeit (gibt es dieses Wort überhaupt ?) und es fühlt sich an als würde die Zeit irgendwie einfach still stehen solange man unter Wasser ist. All die unterschiedlichen Formen und Farben, unglaublich!

Besonders gut gefallen haben den Kindern die Regenbogenfische ( ich weiß nicht ob sie wirklich so heißen, aber sie sehen jedenfalls so aus..).

 

Auf dem Rückweg zum Strand durften die Kids an den Seiten des Bootes sitzen und so war es wie eine lange Bananaboot fahrt und wir hatten viel Spaß dabei. Ich glaube auch das war nicht normal und ja WE ARE LUCKY ONES! Dieses Gefühl begleitet mich schon die ganze Reise und ich weiß schon garnicht mehr wohin mit der ganzen Dankbarkeit.

Zurück am Hafen ging es für uns mit einem kleinen Zwischenstopp an einem wunderschönen großen  See, dessen Namen ich leider vergessen habe (vielleicht kann ich ihn später noch ergänzen weiter zum Beratan Tempel. Die war der erste Tempel, welchen wir auf Bali besucht haben und daher auch eine Erfahrung wert. Die Kinder hatten daran allerdings nicht allzugroßes Interesse und wir alle waren ziemlich müde und kaputt vom frühen Aufstehe und den tollen Erlebnissen der letzten Stunden und so machten wir uns müde aber unendlich glücklich zurück auf den Heimweg und verbrachten dort unsere vorerst letzte Nacht in Ubud. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Seminyak, wo die Kinder am darauffolgenden Tag endlich ihren Papa nach sechs Wochen das erste Mal wiedersehen sollten. Für mich begann damit ebenfalls ein neuer Abschnitt dieser Reise und die folgenden 10 Tage hatte ich ganz für mich alleine:-)

Uluwatu

Ich entschied mich dafür weiter in den Süden aufzubrechen, da ich gehört hatte, daß es dort bessere Strände gebe. Dies war definitiv die richtige Entscheidung und ich möchte die Zeit in Uluwatu nicht missen.

Hatte eine kleine, günstige Unterkunft im Tregge surf Camp und war von morgens bis abends mit dem Roller unterwegs um die tollsten Strände ausfindig zu machen. Das Surf Camp hatte eine super Lage, nahe dem wunderschönen Uluwatu Tempel und auch die Strände waren von dort aus gut mit dem Roller zu erreichen. Ich habe die Zeit dort sehr genossen, coole Leute, nette Locations, von denen aus man die besten Surfer aus der ganzen Welt beim Wellenreiten beobachten kann. Das Meer ist hier sehr wild und das Gebiet für Anfänger zum Surfen nicht geeignet. Man sieht kaum Rollerfahrer ohne Surfboard an der Seite und die Strände waren die schönsten, welche ich bisher auf Bali gesehen habe! Aus meiner Sicht ist Uluwatu auf jeden Fall eine Reise wert , wenn man auf Bali ist! Von dort aus ging es für mich weiter nach Sanur, wo ich aber nur eine Nacht verbracht habe, um früh am nächsten Morgen nach Nusa Penida aufzubrechen, wo ich ohne es zu diesem Zeitpunkt zu wissen die folgende Woche verbringen sollte. Diese Insel ist so schön das ich eigentlich garnicht mehr hier weg will und ich habe während meiner Zeit hier so viel wunderbares gesehen und erlebt, sodass sie einen eigenen Blogartikel verdient , an dem ich gerade noch arbeite;-)

Back in Canguu

Zum Ende unserer Reise kehrten wir wieder zu unserem Ausgangspunkt ich Canggu zurück. Beziehungsweise hat uns das Schicksal dorthin zurückgeführt. Ich habe mich schon bei Ankunft auf Bali nach einer längerfristigen Unterkunft umgesehen und umgehört und wir hatten großes Glück, daß wir eine tolle große Villa mit viel Platz und Raum für sehr wenig Geld in Canguu gefunden haben.

Dort hatten wir zum ersten mal die Ruhe und Zeit richtig anzukommen und den Alltag mit festen Spiel, Lern und Medienzeiten zu strukturieren. Das hat uns allen sehr gut getan. Die Kids waren sehr fleißig für die Schule und haben beide ein komplettes Heft jeweils in Mathe und in Deutsch durchgearbeitet. Ansonsten haben wir viel Zeit im Pool und am Strand genoßen, nette Leute kennengelernt , wunderschöne Sonnenuntergänge genoßen und konnten endlich auch mal wieder selbst kochen.Nun neigt sich die Zeit auf Bali dem Ende zu und wir werden diese Insel mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlassen. Bali hat uns zwar gut gefallen und war insbesondere vor dem Hintergrund des Hauses in den letzten Wochen genau die richtige Zeit und der richtige Ort für uns, jedoch allgemein betrachtet ist mir Bali an den meisten Orten (und dies gilt leider auch für Canguu) viel zu überfüllt und überlaufen. Trotz überfüllter Straßen haben die Kinder das Rollerfahren geliebt:-)Besonders der Straßenverkehr, die Luft und der viele Müll haben uns garnicht gefallen! Das Thema Plastik und Umwelt hat uns in den letzten Wochen stetig begleitet und auch in den Köpfen der Kinder hat eine Bewusstseinsveränderung in dieser Hinsicht stattgefunden. Letztendlich hat mir persönlich Nusa Penida viel besser gefallen als Bali. Als ich von Nusa Penida mit der Fähre zurück nach Bali gekommen bin war ich geschockt zu sehen welch ein Smok und gelblicher Dunst über der ganzen Insel hing. Die Natursituation und Naturkatastrophen sind hier in Indonesien ebenfalls sehr präsent . Angefangen von dem Erdbeben in Lombok, dessen Ausmaße und Hinterlassenschaften meine Kinder mit eigenen Augen sehen konnten inklusive einiger Erfahrungsberichte von Einheimischen, welche nicht nur ihre Häuser, sondern auch zahlreiche ihrer Familienmitglieder verloren hatten, bis hin zu Sulawesi , wo große Teile der Insel durch den Tsunami zerstört wurden und ebenfalls Tausende von Menschen ihr Leben verloren haben machen einen sehr nachdenklich und traurig. Während unser Zeit in Canggu hat auch auf Bali eines nächtens ein Erdbeben aus Java die Erde kurz erschüttert. Die Gefahren durch Vulkanausbrüche, Erdbeben und Tsunamis sind hier allgegenwärtig und man fühlt sich auf einmal sehr klein und machtlos im Gegensatz zu den großen Naturgewalten. So bin ich einfach nur froh und dankbar das wir alles hier unbeschadet überstanden haben und genießen konnten, denn dies ist nicht selbstverständlich.Nichts ist selbstverständlich!

Unsere Gesundheit und unser Leben so kostbar und die Base für Alles...so versuchen wir einfach jeden Tag besonders zu genießen und wertzuschätzen ( wobei die Wertschätzung der Kinder sich natürlich definitiv noch auf einem anderen Level befindet als die meine;-)

Fazit &Learnings

Fazit

  • Bali ist sehr vielseitig und es gibt viel zu entdecken
  • Die Natur abseits der Orte ist wunderschön (auch und besonders auf Nusa Penida)
  • Die Natur und Umweltsituation ist besorgniserregend und traurig
  • Die Insel ist mir persönlich zu überlaufen
  • Verkehrssituation schwierig und gefährlich
  • Naturkatastrophen sind hier besonders präsent und allgegenwärtig , damit muss man umgehen können
  • Die Insel ist super spirituell und man spürt hier viele Energien
  • Der Glaube der Menschen ist hier sehr present und gefühlt finden jeden Tag Zeremonien irgendwo statt. Es gibt immer etwas zu feiern und einen Grund sich zu bedanken:-)
  • Der Lifestyle ist easy und cheap
  • Die Menschen super freundlich und hilfsbereit 
  • Ein toller Fleck Erde zum Reisen mit Kindern 
  • Das Essen ist super
  • Die Sonnenuntergänge sind ein Traum!

Das sind jetzt vielleicht alles keine neuen Erkenntnisse und vieles hatte ich schon vorher gelesen oder gehört, jedoch ist es immer ein großer Unterschied es selbst zu erleben! Ob ich es wieder so machen würde? Ja auf jeden Fall, für uns war es zur richtigen Zeit der richtige Ort und bin froh und dankbar für die tolle Zeit, die wir hier hatten und die vielen tollen Erlebnisse, jedoch ist es nicht wie in Afrika , sodaß ich garnicht mehr weg möchte oder mir vorstellen könnte hier zu leben.

 

Learnings

 

  • Beim Reisen mit den Kindern hat es sehr gut getan länger an einem Ort zu bleiben
  • insbesondere nach Phasen des vielen und schnellen Reisens mit wechselnden Rahmenbedingungen und Erlebnissen
  • Für das Lernen mit den eigenen Kindern braucht es Regelmäßigkeit und eine gewisse Routine ,welche sich erst einspielen und entwickeln muss, dann bringt es sogar richtig Spaß!
  • Ich habe das Gefühl das Lernen ist hier viel intensiver und nachhaltiger als in der Schule.
  • Die Papazeiten sind super wertvoll für die Kinder und die kinderfreie Zeit ebenso für mich
  • Für die Kinder ist es sehr wichtig auch mal mit anderen (deutschen) Kindern zu spielen und neue Leute kennenzulernen (für mich ebenso)
  • Es ist erstaunlich wie schnell man Ängste abbauen kann (auch bei den Kindern zu beobachten)
  • Konsum und Medien runterzuschrauben ist schwieriger als erwartet.
  • Indonesien hat meinem Konto nach Afrika den erhofften Ausgleich gebracht und ich komme gut mit meinem Budget aus.
  • Die Wertschätzung und das Empfinden der Reise von den Kindern im Vergleich zu mir ist manchmal sehr unterschiedlich.
  • Das Bewusstsein für Umwelt , Natur und Ernährung wächst stetig!

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