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Südafrika

Eines der großen Highlights unserer Afrikareise war sicherlich die Gardenroute von Port Elizabeth nach Capetown. Die Vielseitigkeit der Landschaften dieses Landes ist unglaublich und unfassbar schön. Von Bergen über Täler, Wiesen und wunderschöne Küsten, sowie viele weitläufige einsame Strände, wunderschöne riesige Bäume, von Palmen bis Tannen. Wir haben für Südafrika 16Tage Zeit gehabt und am liebsten wäre ich für immer geblieben. Besonders Hermanus und Capetown haben es mir angetan und auch den Kindern hat es sehr gut gefallen. Trotz viel Armut und Kriminalität ist dies definitiv einer der Orte , an dem ich mir definitiv vorstellen könnte zu leben. Die Kinder wären auch dafür offen, vorausgesetzt ihr Papa und ihre Freunde wären auch dort;-)Die Kosten für Lebensmittel und Lebenshaltungskosten, wie Miete etc. sind überschaubar. Mal sehen was die Zukunft so bringt. Zurückkehren werden wir auf jeden Fall!

Addo Wildlife

Unser erster Stop in Südafrika war in der Addo Wildlife Lodge ca eine Stunde von Port Elizabeth entfernt und nahe gelegen dem bekannten Addo Elephant Nationalpark.

Diese Lodge kann ich besonders mit Kindern, aber auch ohne sehr empfehlen.Das Essen ist phantastisch, die Zimmer sauber und gut ausgestattet mit kleiner Küchenecke und die Springböcke und Gazellen laufen teilweise frei auf dem Gelände rum. Zudem gibt es einen Hauseigen Zoo, in welchem meine Kinder täglich Stunden verbringen wollten.Wir haben deshalb dort ausnahmsweise nochmal verlängert weil die Kinder sich dort so wohl gefühlt haben. Noah , der Tierliebhaber, hatte dort so ziemlich jedes Tier von Riesenechse bis Schlange auf dem Arm und die Kinder durften bei der Fütterung der Tiere helfen. Das Personal war super und auch der Ausflug in den Addo Elephant Nationalpark, diesmal als Selbstfahrersafari , hat sich gelohnt und viel Spaß gemacht.

 

Hermanus

 

 

Von Addo aus sind wir mit einer Nacht Zwischenstop in Knysha weiter nach Hermanus gefahren. eine kleine malerische Hafenstadt mit vielen tollen Küsten und weitläufigen Stränden, umgeben von Bergen und Weinanbaugebieten, in welcher man manchmal das Gefühl hat die zeit würde einfach still stehen.

 

Als wir abends bei Einbruch der Dunkelheit dort ankamen, hat wohl noch keiner von uns eine Vorstellung davon gehabt, was uns die nächsten Tage dort erwarten würde. In der Dunkelheit hatten wir Probleme unsere Unterkunft zu finden und standen dann vor verschlossen Türen. Mein Handyguthaben war aufgebraucht und so klingelten wir bei einem ziemlich luxuriösen Hotel in der Nähe und baten darum telefonieren zu dürfen. Ein herzensguter Mann namens Tito öffnete uns die Türen und bat uns herein. Wir konnten die Dame der Unterkunft erreichen und trafen uns eine halbe Stunde später mit Esther, einer ebenfalls sehr lieben Dame bei der besagten Adresse.

 

Tito sagte wenn irgendetwas sei, oder es Probleme gäbe könnten wir jederzeit zu ihm kommen. Nach einer durchfroren Nacht in einer Unterkunft ohne Heizung entschlossen wir uns mal wieder für eine Planänderung. Geplant waren eigentlich drei Nächte in eben dieser Unterkunft, welche wir dann am nächsten Morgen glücklicherweise stornieren konnten. Dazu fuhren wir wieder zu Tito der uns auf der Terrasse zu einer heißen Schokolade einlud und das von ganzem Herzen wie er beteuerte "Willkommen in Hermanus", sagte er, und dann war er da der erste magische Moment als wir unseren ersten Wal beim Kakao auf der Terrasse sahen. Wir waren so aufgeregt und begeistert und konnten es garnicht glauben.

 

Natürlich wussten wir das es in Hermanus Walewatching gibt und auch das nun die Zeit ist in der man die Wale dort am besten antreffen kann, aber das es gleich am ersten Morgen von der Terasse eines Luxushotels sein würde, damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Voller Enthusiasmus machten wir uns auf den Weg in die Stadt und zum Hafen auf der Suche nach einem geeigneten Ausschaupunkt und einer neuen Unterkunft. Die Besitzerin der Unterkunft der Nacht zuvor hatte uns schon erzählt das sie soeben wieder einen Wal gehört hätte und das wir ganz sicher einen zu Gesicht bekämen auch ohne Walewatching-Tour. Das es so viele werden würden hätte ich ebenfalls nie gedacht!

 

Nach drei gescheiterten Versuchen eine geeignete Unterkunft zu finden waren wir kurz davor wieder zu Tito zu fahren:-)Doch dann entdeckten wir bei booking.com ein ganzes Haus für sehr wenig Geld. Wir dachten da gibts bestimmt einen Hacken, aber wir fahren einfach mal hin und gucken mal. So landeten wir die nächsten vier Tage in einem riesigen großen Haus mit Kamin und mehreren Zimmern und Betten in Strandnähe und konnten unser Glück kaum fassen! Endlich mal nicht zu Dritt in einem Bett schlafen und selbst kochen zu können war schon etwas ganz besonderes für uns.

 

Noch am selben Tag machten Noah und ich uns auf den Weg zum nahe gelegenen Strand. Das machen wir immer als erstes wenn wir irgendwo ankommen und sind dann ganz neugierig alles zu erkunden. Schon auf dem Weg sahen wir mehrere Polizeiwagen mit Sirenen an uns vorbeifahren, dachten uns aber nichts weiter dabei, da dies in Südafrika häufiger vorkommt. Am Strand angekommen verloren wir uns in einem Meer aus den schönsten Muscheln und Steinen, die wir bisher in ganz Afrika gesehen und gefunden hatten...bis wir plötzlich an einen "Tatort" stolperten, an dem gerade einigen Tauchern Handschellen angelegt wurden und wir freundlich darauf hingewiesen wurden, bitte schnellstmöglich den Ort zu verlassen und nach Hause zu gehen, da es hier nicht sicher sei. Ich fragte dann auch noch ob wir morgen wieder kommen könnten (mit dem Gedanken an die schönen Muscheln), aber der Policeofficer verdrehte nur  die Augen und sagte "Nein, morgen auch nicht!Hier ist es nicht sicher für Euch!"...Okaaay, dachten wir uns und gingen mit leicht verunsichertem Gefühl wieder "nach Hause".So gab es in Südafrika schon hier und da ein paar Momente in denen man sich ein bisschen unsicher fühlte. Alle Häuser sind verriegelt und mit Alarmanlagen, Zäunen und Hunden gesichert, welche man in regelmäßigen Abständen aufheulen und bellen hört. Abhalten lassen haben wir uns dadurch aber von nichts und hatten eigentlich überall überwiegend ein gutes Gefühl.

 

Nachdem wir uns mehr und mehr mit dem Ort vertraut gemacht haben und ihn in kurzer Zeit kennen und lieben gelernt haben, fühlten wir uns richtig wohl und wären sehr gerne noch länger geblieben. Großes Highlight am vorletzten Tag war das Walewatching vom Boot aus, auf welchem wir den Walen sehr nahe gekommen sind. Gleich vier Wale schwammen direkt neben und unter und um unser Boot herum, sodaß es manchmal richtig gewackelt hat. Unglaublich zu sehen und zu hören wie diese sanften Riesen an die Oberfläche kommen und eine Fontäne Wasser in die Luft pusten. Als wir uns mit dem Boot langsam wieder von Ihnen entfernten sahen wir zum Abschied noch den Sprung aus dem Wasser auf den Alle gewartet hatten , ganze drei mal, das sei immer so, sagte mir der guide und hat mir auf dem Rückweg Alles über die Southern Right Wales erzählt. Dieses besondere Erlebnis lässt sich wohl weder durch Worte , noch in Bildern beschreiben und bleibt einfach unvergesslich. Die Begegnung mit den Walen war auch für die Kinder nach eigener Aussage einer der schönsten Momente unserer Afrikareise und wurde von beiden als erstes genannt. 

 

 

Capetown

Leider schlug das Wetter schon auf dem Weg von Hermanus nach Capetown um, trotz Regen und grau in grau wusste ich sofort das ich diesen Ort lieben werde!

 

Dieses hat sich in den nächsten Tagen nur noch bestätig und Capetown hat meine Vorstellungen und Erwartungen bei weitem übertroffen. Die unfassbar schöne Natur raubt einem schier den Atem. Das Gefühl am Kap der Guten Hoffnung, dem Süd-westlichsten Punkt des gesamten Kontinenten zu stehen oder die weite tolle Sicht vom Tafelberg auf die Stadt und die unendlich scheinenden Weiten dieses Landes geben einem das Gefühl selbst ganz klein zu sein und ehrfürchtig die Wunder unserer Erde zu bestaunen. 

 

Auch wenn man sich zumindest auf dem Tafelberg und auf Robbenisland die Aussicht leider mit vielen anderen Touristen teilen muss.Trotzdem gibt es auch viele Orte an denen man fast ganz für sich allein sein kann. Südafrika ist eben sehr vielseitig und weitläufig und ich habe in den guten zwei Wochen längst nich alles zu sehen bekommen , was ich gerne gesehen hätte wie beispielsweise Stellenbosch zur Weinverkostung. Die Eindrücke, welche ich sammeln konnte haben aber ausgereicht um mich in dieses Land zu verlieben und auf jeden Fall wieder dorthin zurück zu kehren. Nächstes Mal aber lieber im Sommer, es war teilweise wirklich noch ziemlich kalt.

 

Die Kinder mochten die Afrikaner mit ihrer freundlichen und positiven Art sehr und haben über deren Kreativität gestaunt. Hier wird wirklich aus jedem Abfall und Müll noch ein Kunstwerk gemacht. Mich hat dies auch sehr beeindruckt und vorallem die positive Lebenseinstellung trotz oft schwieriger Rahmenbedingungen!Die Musik gibt den Leuten hier viel Kraft und Energie, welche sie auch brauchen um schwierige Zeiten bestmöglich zu überstehen.Ich habe noch nie Menschen so viel und so herzlich lachen sehen wie in Afrika…(allerdings bin ich jetzt bin ich in Asien, wo die Menschen ebenfalls sehr freundlich, offen und lustig zu sein scheinen). Die Menschen waren auch alle besonders freundlich zu den Kindern und fasziniert davon das ich als Frau alleine mit meinen Kindern um die Welt reise.

 

 

 

Townships&Historie

Der Besuch der Townships in Langa war mir sehr wichtig.Ich habe im Vorfeld mit den Kindern über das Thema Apartheid und die Geschichte von Afrika gesprochen. Das ganze begann schon in Namibia, wo sich die Kinder zunehmend wunderten, weshalb dort so viele Leute Deutsch sprechen können. In Südafrika haben wir zusammen Dokumentationen über Nelson Mandela geschaut und neben der Armut und den vielen hungrigen und bettelten Menschen auf allen Straßen auch die Townships und zum Abschluss unserer Reise Robben Island besucht. Geschichtsunterricht mal anders und sehr viel greifbarer.

 

Die Kinder waren diesbezüglich am Anfang wenig aufgeschlossen und nicht wirklich interessiert. Später, auch nach dem Besuch der Townships wurden sie immer offener und verständnisvoller für das Leben und die Situation anderer Menschen denen es doch oft so viel schlechter geht als uns. Irgendwann wollten Sie fast jedem was geben und helfen:-)Ich hoffe Sie konnten hier ihren Horizont erweitern und ein neues Bewusstsein gewinnen. Auch die Ghospel Kirche hat den Kindern gut gefallen und sie waren sehr erstaunt darüber wie viel Spaß und Freude man in der Kirche haben kann und wie unterschiedlich es doch im Vergleich zu den Gottesdiensten in der Kirche zuhause ist. Dort gehen sie nur wiederwillig an Weihnachten in die Kirche. Noah hat gesagt wenn die Kirche in Hamburg auch so cool wäre, würde er auch öfter hingehen. Ich habe auf der Reise oft das Gefühl das der liebe Gott seine schützenden Hände über uns hält und uns auf dieser wundervollen Reise leitet und begleitet. Ich danke ihm jeden Tag dafür und für die vielen tollen Begegnungen, Erlebnisse und Erfahrungen.

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