Nach unseren Abenteuern in Namibia sind wir von Windhoek aus nach Zimbabwe geflogen um in erster Linie die Viktoria Falls zu besuchen. Nicht zu Unrecht eines der sieben Weltwunder!

Ich habe lange mit mir gerungen und abgewogen, da dies tatsächlich ein erheblicher zusätzlicher Kostenpunkt unserer Reise war, allein schon durch die zusätzlichen Flüge. Insgesamt ist Afrika ein erheblicher Kostenpunkt der ganzen Weltreise, welcher mein monatliches Budget definitiv sprengt. Von minimalistisch kann hier nicht die Rede sein und ich kann nur hoffen das ich dies mit ein paar Monaten Asien und sparsamerem Lifestyle wieder ausgleichen kann.

Dies liegt zum einen daran das man hier ohne Auto nicht Reisen kann, da es kaum Infrastruktur für öffentliche Verkehrsmittel gibt und die Ausflüge und Trips (welche man dann natürlich auch gerne machen möchte) ziemlich teuer sind. Zudem muss ich für Jolie, die ja gerade erst 12 Jahre alt geworden ist, leider nun schon fast überall den Erwachsenenpreis bezahlen.

Allgemein lasse ich in Afrika noch Fünfe gerade sein. Wir sind sehr viel unterwegs, wechseln oft die Unterkünfte , sodass wir nie richtig ankommen und ich hier noch keine richtige Struktur für die Kinder mit Lernzeiten und Rahmenbedingungen umsetzen kann. Somit zählt Afrika mit einem zugedrückten Auge eher noch zu den Sommerferien und außer Tagebuch schreiben und lesen erleben wir einfach nur jeden Tag viele tolle neue Abenteuer. In Asien sollte dann ein wenig mehr Ruhe einkehren und wir werden länger an einem Ort bleiben.

Afrika war einfach schon immer mein größter Traum und ich hatte schon immer eine gewisse Sehnsucht hier herkommen zu müssen. Noah geht es ähnlich, schon von klein auf an wollte er immer nach Afrika. Er liebt die Tiere, afrikanische Musik, trommeln und die Natur an sich. Er ist ein kleiner Forscher, Entdecker, Jäger und Sammler und ich habe ihm immer versprochen, irgendwann Noah, irgendwann fliegen wir zusammen nach Afrika. Dies ist die Zeit in der unsere Träume nun war werden und schon wahr geworden sind. Mehr als das! Namibia, Zimbabwe und Botswana haben meine kühnsten Wünsche und Vorstellungen bereits mehr als übertroffen und ich mag mir kaum ausmalen wie ich nach Südafrika empfinden werde, oder gar nach 11 Monaten Weltreise....aber ich schweife ab...

Da ich also schon lange davon geträumt habe und dieser Wunsch ziemlich weit oben auf meiner Bucket List stand, habe ich mich letztlich dafür entschieden hier nicht am falschen Ende zu sparen, wenn wir schon mal in Afrika sind und wurde mit einem unbezahlbaren Erlebnis und Erinnerungen fürs ganze Leben belohnt! Diese Wahnsinnswasserfälle passen auf keine Bilder und weder Worte noch Videos können das Gefühl beschreiben vor diesen unglaublich mächtigen und lauten Wasserfällen zu stehen und den Regenbogen in seinen schillerndsten Farben zu bestaunen. Der Naturpark, in welchem sich die Wasserfälle befinden ist wunderschön angelegt und gleicht einem richtigen Dschungel. Insgesamt habe ich mich gefühlt wie in einem Märchen, einer Geschichte, einer anderen Welt. Es war glücklicherweise auch ziemlich leer, als wir dort waren und wir hatten den Park fast für uns ganz alleine.

Übrigens haben wir dort außerdem die größten Affen von allen, die wir bisher in Afrika gesehen hatten, angetroffen und uns ganz schön erschrocken, als uns diese plötzlich über den Weg liefen. Auch die Kinder waren sofort verzaubert von diesem unglaublich schönen und unvergesslichem Naturschauspiel und all seinen Rahmenbedingungen. Trotz zusätzlicher Kosten hat sich der Abstecher zu den Vic Falls definitiv gelohnt und ich würde es immer wieder genauso machen! Auf jeden Fall ein Ort den man unbedingt einmal im Leben gesehen haben sollten und umso schöner wenn man es mit seinen Liebsten teilen kann.

Zusätzlich habe ich mir in Zimbabwe noch einen weiteren großen Lebenstraum erfüllen können. Dies war nicht geplant , sondern ganz spontan.

Wir hatten eigentlich noch einen weiteren Ausflug geplant und sollten bei unserer Lodge abgeholt werden und warteten vergeblich...Niemand kam, doch dann stand da plötzlich Lucky, der nette Mann und Driver der uns bereits vom Flughafen zu unserer Lodge gebracht hatte und wir erzählten ihm von unserem Pech mit dem anderen Ausflug und er erzählte uns von den Löwen und brachte uns dort hin.

Manchmal wird man enttäuscht im Leben und stellt erst später fest wofür es gut war, bzw das vielleicht nur Platz entstanden ist für etwas noch viel besseres. In diesem Fall hätte mir nichts besseres passieren können, denn das folgende Erlebnis hätte ich gegen kein anderes eintauschen wollen. Den Löwen fühle ich mich besonders verbunden, alle die mich kennen wissen das. Ich bin Löwe vom Sternzeichen, habe den Löwen auf meinem Unterarm tätowiert und liebe diese Tiere neben Elefanten (und Hunden und Katzen natürlich) am meisten. Hier hatte ich die einmalige Gelegenheit Ihnen ganz Nahe zu kommen und sogar ein Stück mit Ihnen spazieren zu gehen. Ich hatte ganz schön Ehrfurcht und Herzklopfen als der große Moment der ersten Begegnung kam.

Die Kids waren total beleidigt und sauer auf mich , da man erst ab 16 in Berührung kommen durfte. Die Kinder hatten währenddessen eine kleine Safari zu Fuss durch den Busch und durften danach nur zu den Löwen an den Käfig, wo sich sogleich bestätigte, weshalb das ganze erst ab 16 war. Die Löwen hatten sehr großes Interesse an den Kindern und haben am Zaun bereits versucht sie zu jagen. Dies liegt ganz einfach an der Körpergröße. Danach haben die Kinder es dann auch verstanden und mir mein Erlebnis mit den Löwen gegönnt . Sie haben ganz schön gestaunt als ich mit den Löwen zu Fuss um die Ecke zum Käfig kam:-)